100 Jahre Autohaus Wiegand in Schöppenstedt
Handwerkskammer

100 Jahre Autohaus WiegandEine der ersten Kfz-Meisterinnen

Sie war eine der ersten Frauen, die im Kraftfahrzeuggewerbe die Meisterschule in Niedersachsen absolviert hat: Andrea Wiegand hatte an der Abendschule gelernt und bestand 1987 die Prüfung zur Kraftfahrzeugmechanikermeisterin. „Das war damals noch eine größere Besonderheit als heute“, sagt die Handwerkerin. Für sie hatte dieser Beruf aber nie zur Diskussion gestanden. Ihre Eltern führten die Autowerkstatt Wiegand in Schöppenstedt, so wie vor ihnen die Großeltern. „Ich bin in der Werkstatt aufgewachsen und früh an die Autos herangeführt worden“, sagt Andrea Wiegand. Nach der Schule habe sie im elterlichen Betrieb gelernt und ihn 1991 schließlich übernommen. Damals war der Betrieb noch Vertragswerkstatt von Volkswagen. Nach einer Umstrukturierung endete der Werkstattvertrag und seit 1998 führt Andrea Wiegand den Betrieb als freie Werkstatt weiter. „Wir reparieren alle Marken, genauso wie Motorräder und Trecker“, erzählt sie. Die Meisterin beschäftigt sieben Angestellte, darunter zwei Auszubildende.

Gegründet wurde die Werkstatt für Autos und Motorräder am 18. September 1922 von Georg Wiegand. Eines seiner vier Kinder, Günter Wiegand, lernte ebenfalls das Kraftfahrzeugmechanikerhandwerk und übernahm die Werkstatt später. 1961 zog der Betrieb von der Braunschweiger Straße in die Neue Straße um, um dem gestiegenen Platzbedarf Rechnung zu tragen. Um technisch auf dem neuesten Stand zu sein, wurde stetig in den Betrieb investiert. Auch ein Autohaus mit Neuwagenverkauf gehörte damals dazu – heute ist es verpachtet.

Wer auf dem Werkstattgelände nicht fehlen darf, sind Andrea Wiegands Hunde. Ein bis zwei Hunde begleiten sie und eine Mitarbeiterin eigentlich immer im Büro. Neben dem Gebäude befinden sich dann noch Zwinger mit ihren zahlreichen Europäischen Schlittenhunden. „Mein Hobby sind Schlittenhunderennen“, erzählt Andrea Wiegand. Dazu fährt sie mit ihren Hunden in den Harz oder nach Schweden. Trainiert wird unter anderem im nahen Gelände. „Die Hunde müssen richtig rennen und am besten auf Erde oder Sand.“ Ihr Vorteil sei, dass sie dabei den Kopf frei bekomme.

Wie es mit dem Betrieb weitergeht, steht noch nicht fest. „Erstmal feiern wir mit unseren Kunden das 100-jährige Jubiläum.“ Mittelfristig sei sie aber auf der Suche nach Jemandem, der in ihren Betrieb einsteigt, um ihn zu übernehmen.



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