Heidebäcker Dirk Wrogemann feiert mit seiner Bäckerei 125jähriges Jubiläum
Handwerkskammer

125 Jahre Heidebäcker WrogemannSo regional wie es geht

Seit 125 Jahren gibt es den Heidebäcker Wrogemann in Wietzendorf, einer ebenso touristischen Region wie auch in der Nähe zu zwei Bundeswehr-Standorten. Das sichert die Auslastung für die Bäckerei. Der Betrieb ist in der vierten Generation in der Hand der Familie. Gegründet wurde er 1897 von Friedrich Meyer im Zentrum von Wietzendorf. Fortgeführt wurde die Bäckerei von Willy Meyer, der schließlich seinen Schwiegersohn Wilhelm Wrogemann überredete, Bäcker zu werden statt als Bankkaufmann zu arbeiten. Seine Überzeugungsarbeit war erfolgreich und so führte Wilhelm Wrogemann ab 1969 die Bäckerei gemeinsam mit seiner Frau Margret weiter.

Für den heutigen Inhaber Dirk Wrogemann war die Berufswahl hingegen von Anfang an klar: Er wollte Bäcker werden und dann die Bäckerei seines Vaters weiterführen. „Wir waren drei Freunde in der Schule, deren Eltern selbstständige Handwerker waren. Für uns war schon immer klar, dass wir das auch machen wollen“, erzählt der Bäckermeister. Und bis heute sei er mit seiner Berufswahl zufrieden. Er ist für die Backstube zuständig und seine Frau Andrea führt das Büro. „Unsere Kinder haben sich allerdings anders entschieden. Ich hoffe, dass ich trotzdem einen geeigneten Nachfolger finde, der meinen Betrieb in ein paar Jahren übernimmt.“

Ende der Achtziger Jahre ging der Trend weg von den kleinen Tante-Emma-Läden hin zu den großen Supermärkten - auch Wietzendorf sollte einen bekommen. „Mein Vater und ich haben überlegt, was wir tun können. Da uns klar war, dass in einen neuen Supermarkt auch ein Bäcker kommt, haben wir das Nachbargrundstück gekauft, den Supermarkt selbst gebaut und verpachtet - mit der Bedingung, dass wir der Bäcker in dem neuen Markt sind.“ Das war 1991. Seitdem sei der Markt zweimal erweitert worden, konnte aber im Zentrum gehalten werden. „Das war die richtige Entscheidung für uns“, sagt Dirk Wrogemann. Und es stützt sein Denken, dass er auch im Betrieb lebt: „Wenn du willst, dass es etwas in deinem Ort gibt, musst du es nutzen und dort einkaufen.“ So halte er es auch mit allen Zutaten für seine Bäckerei, bei denen das möglich ist. „Wir kaufen so regional ein, wie es geht.“ Schon lange nutzt die Bäckerei außerdem Solarenergie vom eigenen Dach und gewinnt Wärme aus Abgasen und der Kühlanlage. „Die nachhaltige Art der Strom- und Wärmeerzeugung haben wir in den letzten Jahren stetig ausgebaut. Jetzt sind wir zumindest teilweise unabhängig von den gestiegenen Energiepreisen“, sagt der Handwerker.

Trotzdem sei das Geschäft in den letzten Jahren auf allen Ebenen schwieriger geworden. „Die Rohstoffpreise sind gestiegen und der Mindestlohn auch. Dadurch müssen auch wir mehr zahlen. Die Preise unserer Backwaren können wir aber nur vorsichtig erhöhen. Ich sehe uns als Grundversorger an, da können wir nicht beliebig an der Preisschraube drehen“, so Wrogemann, der nebenbei auch Obermeister der Bäcker-Innung Lüneburger Heide ist. „Aber trotzdem bleibe ich Optimist und mache das Beste aus der Situation.“

www.baeckerei-wrogemann.de



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