
Die Damenmaßschneiderin Dana Christepei betreibt ihre eigene Nähschule. Mit der Corona-Pandemie musste sie sich neue Wege suchen, um mit ihren Kunden in Kontakt zu bleiben.Das Nähen ist ihre Leidenschaft
Zahlreiche bunte Stoffballen und Nähgarn in allen Farben begrüßen die Kunden – Dana Christepei besitzt ein eigenes Ladengeschäft in der Uelzener Innenstadt und empfängt ihre Kundschaft mit Nähmaschinen, Stoffen und Zubehör rund um das Thema Nähen. „Ich nähe schon seit meiner Schulzeit gerne“, sagt die gelernte Damenmaßschneiderin. Geboren ist sie in Stendal, wo sie nach der Schulzeit auch ihre Schneiderlehre absolvierte.
In Berlin folgte eine Ausbildung zur Direktrice. Ihre Leidenschaft für das Nähen sei so groß gewesen, dass sie es anderen Menschen beibringen wollte. Deshalb veranstaltet sie in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule seit 2002 eigene Nähkurse. Genau das war auch der Grund, warum sie nach Uelzen kam. Dort fand sie optimale Bedingungen für sich und ihr Handwerk: „Ich konnte bei einem Raumausstatter anfangen und die Geschäftsräume im hinteren Teil des Gebäudes für meine Nähkurse nutzen“, erzählt sie. Hierfür stattete sie zahlreiche Arbeitsplätze mit Nähmaschinen für ihre Schülerinnen und Schüler aus und konnte so vor Ort mit ihnen üben. „Das war ideal für mich.“ Nachdem der Raumausstatter den Betriebsstandort aufgrund einer Fusion wechselte, wagte sie den nächsten Schritt und übernahm die Geschäftsräume.
So stieg sie auch in den Einzelhandel ein. Der Weg bis dahin sei jedoch nicht einfach gewesen: „Mir haben die Banken als alleinerziehender Mutter leider nicht die Unterstützung gegeben, die ich mir erhofft hatte“, erinnert sie sich. Somit habe sie viel in Eigenregie realisiert und den Ladenausbau selbst in die Hand genommen. „Ich war bei den Kunden bekannt und habe viel Zuspruch bekommen. Das hat mir sehr viel Mut und Kraft gegeben.“ Im Jahr 2018 konnte sie schließlich ihr Konzept mit der Nähschule im eigenen Laden umsetzen. Mittlerweile beschäftigt Dana Christepei fünf Mitarbeitende, darunter eine Auszubildende.
Seit der Eröffnung habe sie in ihrem Geschäft einige Höhen und Tiefen miterlebt und besonders die Anfangszeit der Corona-Pandemie wird ihr noch lange in Erinnerung bleiben: „Alle Menschen wollten plötzlich Masken nähen. An einem Nachmittag habe ich 400 Meter Gummiband verkauft. Das war der Wahnsinn“, erinnert sie sich. Auch sämtliches Nähzubehör sowie Nähmaschinen und Maskenstoffe seien restlos ausverkauft gewesen. Das Netzwerk unter den Raumausstattern habe in dieser Zeit aber wunderbar funktioniert und so half man sich gegenseitig mit Tipps und Hinweisen zu Lieferbarkeiten von Waren.
Während des Lockdowns versuchte sie über digitale Kanäle den Kontakt zu ihrer Kundschaft beizubehalten. So habe sie Verkaufsgespräche über Instagram geführt und sämtliche Stoffe ihres Ladens auf der Homepage eingestellt. Ihre Nähschule müsse aber nach wie vor ruhen und so habe sie sich im vergangenen Herbst für eine grundlegende Umgestaltung ihres Geschäfts entschieden. „Die Miete ist für die ungenutzten Nähkursplätze zu teuer“, sagt Christepei. Stattdessen investierte sie in Verkaufsfläche und stellte sich breiter auf. „Vom Knopf bis zum Sonnenschutz bekommt man bei mir nun alles“, sagt sie. „Wie es mit meiner Schule weitergeht, gibt mir leider die Pandemie vor.“